Page 185 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Kapitel 42


                      "Das hättest Du auch nicht sagen müssen!", zischte Lisa, als sie später mit Jonathan allein da-
                      heim in ihrem Apartment waren.
                      "Warum?", war die einfache Antwort von Jonah.
                      "Das muss niemand wissen, dass wir zusammenwohnen. Das sieht ja so aus, als ob ich mich an
                      Dich rangeschmissen hätte", sagte nun Lisa in einem vorwurfsvollen Ton.
                      "Und?", entgegnete Jonah immer noch gut gelaunt.
                      "Und was?", fragte Lisa, da sie die Frage "Und?" nicht verstand.
                      "Nah, stimmt es vielleicht nicht, dass Du dich gestern Nacht an mich rangeschmissen hast?",
                      grinste Jonah die Antwort zurück.
                      "Oh, ihr Männer!", kam dann frustriert zurück.
                      Nun legte Jonah seinen Arm um Lisa und küsste sie zärtlich.
                      Wenn er damit fertig war, beziehungsweise, wenn beide damit fertig waren, dann sagte Jonah:
                      "Nah, siehst Du, jetzt schmeiß ich mich an Dich ran!", und damit war die zweite Runde des
                      Küssens schon eingeläutet.

                      Später, als beide am Tisch saßen und zu Abend aßen, da schauten sich beide tief in die Augen.
                      Jonah brach als erster die Stille, indem er sagte: "Wir haben ein Problem!"
                      "Was? Wir haben ein Problem?", entgegnete Lisa, und fuhr fort: "Was denn für ein Problem?"
                      Jonathan seufzte. "Wir haben sogar ein dickes, fettes Problem!", sagte er.
                      Lisa schaute immer noch verwirrt.

                      Dann fuhr Jonathan fort: "Jetzt ist Januar, dann kommt Februar, und im März ist das Projekt
                      von Sullivan Consulting bei TEA beendet. Siehst Du das Problem?"
                      Lisa nickte jetzt. Insgeheim hatte auch sie schon dieses Problem gesehen. Aber sie hatte keine
                      Lösung gefunden und so hatte sie das Thema immer nur wieder verdrängt.
                      "Ja ...", sagte sie, "... ich weiß was Du meinst."

                      "Ich habe lange darüber nachgedacht", sagte nun Jonah, "... und ich bin zu einem Entschluss
                      gekommen." Dabei stand er nun auf, ging um den Tisch herum zu Lisa und legte seine beiden
                      Arme um ihr herum. Dann fuhr er fort: "Prio Nummer 1 für mich bis Du, - nur Du, alles andere
                      ist Prio Zwei oder Drei. Ich denk, ich habe einen gravierenden Fehler gemacht, als ich bei Sul-
                      livan Consulting angeheuert habe. Damals kannte ich Dich noch nicht. Damals war ich nur auf
                      dem "Sich-beruflich-weiterentwickeln-Trip."

                      Lisa sagte erst mal nichts. Sie war irgendwie geschockt. Geschockt, dass plötzlich dieses Thema
                      auf den Tisch kam, dass für sie beide schon seit Tagen, wie ein Damoklesschwert über sie
                      schwebte. Aber Lisa war auch erleichtert, dass Jonah von sich aus, dieses schwierige Thema
                      angesprochen hatte. Ja, die Frage war tatsächlich: "Wie geht's weiter?"





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