Page 292 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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überfordert sind und diesen Teil überspringen und sagen, dass sie sich später darum kümmern werden.
Aber "später" bedeutet, dass Probleme dann eben Monate später auftauchen, es aber aus finanziellen
und zeitlichen Gründen bereits zu spät ist, etwas zu beheben. Daher empfehle ich dringend, jeden Satz
ernst zu nehmen und hier auch wirklich Frontloading gewissenhaft zu betreiben."
Jonah war voll begeistert von seinen Ausführungen und Lisa hing ihn an den Lippen. Der machte nun
weiter: "Der nächste Vorgang ist "Gate 0 - Anfrage bearbeiten ja/nein". Das ist hier in Zeile 45 zu sehen.
Es ist erneut ein Meilenstein, dieses Mal jedoch ein "Mitschwimmender Meilenstein". "Mitschwim-
mend", bedeutet hier, dass der Meilenstein von der Dauer der Aufgaben weiter oben abhängt und des-
halb innerhalb der Zeitleiste weiter nach hinten schwimmen kann. Bei diesem Meilenstein entscheidet
die Geschäftsleitung, ob ein Angebot erstellt werden soll, oder aber nicht. In dieser Hinsicht ist Smarts-
heet eine große Hilfe, da es Arbeitsabläufe und in diesem Fall die Genehmigung, oder natürlich auch
Ablehnung von Anfragen auf wirklich intelligenter Weise verwalten kann; versuch Dich an das "Proo-
fing" zu erinnern. Und wenn Du dich vielleicht fragst, warum die beiden Zeilen hier ähnlich sind und
warum man da nicht nur eine Zeile genommen hat ...", und jetzt unterbricht ihn Lisa mit der Antwort:
"Da Zeile 44 von uns, vom O-PMO, initiert werden muss, sprich, mit dem Setup des Proofings, und Zeile
45 dann als Verantwortlichen dann die Geschäftsleitung hat, die das dann entweder Genehmigen oder
Ablehnen kann, - stimmt's?" Jetzt schaute Jonathan perplex und lobte anerkennend: "Wow, sehr gut,
Lisa, echt!"
44 1.1.17 Bestätigung das Anfrage bearbeitet werden soll 1T 3 PM-Office (Projektlei-
("Proofing") tung)
45 1.1.18 Gate 1,1 | Anfrage bearbeiten ja/nein (Freigabe 0 44 Geschäftsführung
und Schärfe) | FLOATING MS
"Zeile 46 ist dann ein ganz entscheidendes Thema. Es ist die Machbarkeitsanalyse. Wir müssen eine
wirklich ausgearbeitete Machbarkeitsstudie erstellen, in der wir alle Arbeitsschritte, die gesamten not-
wendigen Betriebsmittel und das gesamte Material auflisten und dabei auch über die Risiken sprechen.
Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, es sei nur ein lapidares "Ja" oder "Nein", in Bezug auf
die Machbarkeit notwendig. Ein wichtiges Thema bei der Machbarkeitsanalyse ist, dass dort folgende
Personen teilnehmen sollten: Der Produktdesigner ist der Bauteilverantwortliche, als "Muss", der auch
der "Einlader" und der Moderator ist, der Prozessingenieur auch als "Muss", der Kalkulator kann dabei
sein, so weiß er gleich, um was es geht, dann auch noch der Einkauf optional, abhängig, ob es hier um
kritisch zu beschaffende Materialien oder Betriebsmittel geht, und dann noch ganz wichtig, der Pro-
duktionsleiter. Der ist "Muss", da dieser eine verbindliche Aussage über die Kapazität der Produktion
machen muss, aber auch kritisch die Arbeitsschritte und Betriebsmittel sieht, da er ja später, nach Pro-
jektende, dann damit die Serie produzieren muss. Man sollte aber auch bedenken, dass mehr als fünf
Personen keine "Entscheidergruppe" mehr sind, sondern dann eher eine "Plauder-Versammlung"."
46 1.2 1.2 - Machbarkeitsanalyse (MBA) mit Arbeits- 2T
schritten, Betriebsmitteln, Materialien, Risiken,
Kapa, ...
(EN: Feasibility Study, Work Steps, Equipment
(e.g. Tools, Gauges, Fixtures, ...) Mat, Risks,
Ressources, ...)
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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

