Page 84 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Beratern angenehm war, oder ob jemand was dagegen hätte, - heute war ja kurz vor Weihnachten und
               Weihnachtsfeier und jeder war in guter Stimmung.

               Herr Meusel ging mit den vier Kollegen durch die Reihen des offenen Büros, wo noch vereinzelt Kon-
               strukteure saßen und sehr technisch aussehende CAD-Konstruktionen, auf den Bildschirmen ihrer rie-
               sigen Monitore, hatten. Ziemlich in der Mitte des Raums stoppte Hubert Meusel und sagte zu einer
               freundlich dreinschauenden jungen Frau: "Hallo Frau Klein. Wir haben ja noch einen Betriebsrundgang
               offen, den hab' ich Ihnen ja Mitte der Woche versprochen, nachdem Roland Hohenstedt ja den geplan-
               ten Rundgang mit Ihnen kurzfristig absagen musste."

               "Ja, genau, stimmt!", sagte Lisa Klein. "Jetzt gleich?", fragte sie.

               "Ja, jetzt gleich", sagte Hubert Meusel mit stoischer Stimme. "Und wir haben auch Begleitung", jetzt
               drehte er sich um und zeigte auf die vier in schwarz gekleideten Unternehmensberatern. Diese lächel-
               ten und einer nach dem anderen trat vor, sagte seinen Vor- und Zunamen und jeder fügte immer ein
               "Freut mich" oder "Sehr schön, Sie kennenzulernen" hinzu. Nur Jonathan Li schaute etwas verlegen.

               Dann ging's los. Man merkte sofort, dass Hubert Meusel technikverliebt war. Durch dass Entwicklungs-
               zentrum rannte er regelrecht, durch die Verwaltung mit Personalbüro, IT, und Finance / Controlling,
               flitze er allen weit voraus, so dass die Vier, nun Fünf, fast schon Mühe hatten, mitzukommen. Nur in
               der Produktionsabteilung, da lief er langsam von Station zu Station und von Roboter zu Roboter. Er
               erklärte alles haargenau, ermutigte Fragen zu stellen, wusste alle Zahlen aus dem Kopf, erklärte, wel-
               che Lieferanten, welche Produktionsanlagen, gefertigt hatten. Alle staunten, keiner hatte erwartet,
               dass Herr Meusel so redegewandt aufblühte. Die Führung dauerte etwas länger als eine Stunde, dann
               entschuldigte sich Herr Meusel mit den Worten: "Tut mir leid, aber ich muss jetzt meine Frau abholen
               und muss los!" War zwar etwas schroff, aber mittlerweile kannte man ihn, ein guter Kerl, ähnlich wie
               das Sprichwort: "Raue Schale, weicher Kern".

               "Sehen wir uns heute Abend?", fragte noch Frau Gall, aber da war Herr Meusel schon in seiner Jacke,
               zog den Reißverschluss hoch und rief "Ja-aa! Bis dann, Servus!"



























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                                © Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020
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