Page 144 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Kapitel 27
Lisa schnaufte kräftig, als das Online-Meeting zu Ende war. Aber sie war stolz auf sich, dass alles gut
gelaufen war. Sie war auch stolz darauf, bei einem so wichtigen Projekt, bei einer so wichtigen Sache,
wie die Transformation von Single-Projektmanagement zu Multi-Projektmanagement, unter Etablie-
rung eines PMO's, mitwirken zu dürfen. Sie war auch begeistert von Jonathan. Und sie hatte sich nicht
geirrt. Jonathan hatte ihr gezeigt, dass er ein ehrlicher und auch geistreicher Mensch war. Sie kannten
sich nun seit der Weihnachtsfeier, also seit 3 Wochen. Sie hatte sogar Silvester mit ihm verbracht. Am
Tag vorher hatte sie ihn ihren Eltern vorgestellt. Sie hatte zu Jonah, wie sie ihn häufig nannte, gesagt:
"Komm aber bitte nicht mit deinem schwarzen Anzug, sonst bekommen meine Eltern und meine
Schwester Angst!" und beide lachten. Jonah kam dann auch leger und fein gekleidet zum Abendessen.
Lisas Eltern hatten darauf bestanden, dass Jonathan bei ihnen im Gästezimmer übernachten soll. Jo-
nathan fand das sehr freundlich, wunderte sich aber auch, ob die Eltern ihn vielleicht so näher in Au-
genschein nehmen konnten, wenn er auch am nächsten Morgen und noch bis Mittag an Silvester auch
noch ihr Gast ist. Natürlich sagte er dies auch Lisa heimlich und sie beide lachten dann darüber. Beide
hatten keine Geheimnisse voreinander. Lisa fühlte sich wirklich wohl, wenn sie mit ihm zusammen war.
Es war ein Gefühl der Harmonie und jeder wusste auch, was der andere denkt und was er mochte.
"Lisas Eltern sind gute Leute", so dachte jedenfalls Jonathan, schon im ersten Augenblick, als er beiden
die Hand schüttelte. Ihr Vater schüttelte ihm die Hand und Lisas Mutter drückte ihn sogar. Und Lisa
strahlte. Etwas reservierter war Lisas ältere Schwester, aber sie war natürlich auch sehr freundlich. Die
Klein's wohnten in einem kleinen Reihenhaus am Stadtrand von Ansbach. Lisa war die jüngere von zwei
Kindern. Ihre Schwester, Susanne, war 3 Jahre älter als sie, war glücklich verheiratet und wohnte auch
in Ansbach. Das war auch der Grund warum sich Lisa durchringen konnte, nach München zu ziehen,
denn sie wusste, dass ihre ältere Schwester, nach wie vor für ihre Eltern da war.
Ein paarmal hatte Jonah bei Lisa schon über den Job bei TEA gesprochen. Lisa wunderte sich, ob es gut
gehen würde, Privat mit Beruf zu mischen. Das sagte sie auch Jonah mit besorgter Miene. Jonathan
schaute erst ernst, dann dachte er nach, und dann lächelte er. "Glaub ich nicht, dass wir da Probleme
haben werden", sagte er zu Lisa. "Wir benehmen uns während des Tages wie normale Menschen, und
daheim können wir unserer Liebe nachkommen." Das war das erste Mal, dass Jonah das Wort Liebe in
den Mund genommen hatte.
"Geht das mit uns nicht alles zu schnell?", fragte Lisa besorgt.
"Was soll da schnell oder langsam gehen?", war die Antwort von Jonah. "Wo steht, was gut und was
falsch ist?"
"Ich weiß nicht", erwiderte Lisa. Er nahm dann einfach ihre Hände, küsste diese, dann umarmte er sie.
Dabei sagte er: "Hör einfach auf deine Gefühle, ich mach das genau so. Denk nicht zu viel, denn denken
ist auch gefährlich. Tu nur, was du wirklich auch willst und fühlst. Alles andere ist egal."
Lisa seufzte, dann setzte sie aber noch mal an: "Aber Privat ist Privat und Beruf ist Beruf, - dürfen wir
das mischen? Geht das gut?"
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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

