Page 147 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Kapitel 28



               Am Silvestertag um halb Zwei (13:30 Uhr) war man in Ansbach weggefahren, über die Bundesstraße
               14, über Heilsbronn nach Nürnberg. Die Straße war zwar frei von Schnee, doch der Verkehr rollte trotz-
               dem langsamer als sonst. Durch Nürnberg ging's dann doch recht flott und schneller als man sich vor-
               gestellt hatte. Die A73 rauf nach Bamberg war dann schon eine schöne Sache zu fahren. Im Sommer
               würde man für die Fahrt von Ansbach nach Bamberg 1 ½ Stunden brauchen, heute knapp 2 Stunden.
               Jonathan fuhr mit seinem Auto. Er hatte einen Dacia Sandero der 3 Jahre alt war. Lisa war froh, dass
               sie nicht fahren musste.


               Jonathan's Eltern waren schon gespannt auf Lisa. Seine Mutter erinnerte sich noch daran, dass Jonah,
               wie sie ihn auch daheim oft nannten, kürzlich mit dem Zug nach Nürnberg gefahren war, ... - um dort
               sich mit einem Mädchen zu treffen. Jetzt machte sie große Augen, denn das Mädchen war eine schöne,
               junge Frau. Jonah stellte Lisa seinen Eltern vor und die wiederum sagten: "Es freut uns ganz sehr, Sie
               hier bei uns willkommen zu heißen! Mein Name ist Katrin, - ohne h." Jonahs Vater freute sich auch sehr
               und sagte: "Hwan-yeong", grinste, und sagte, "Keine Angst, das war Koreanisch und heißt Willkom-
               men!" Dann stellte er sich vor als "Hajun Li" und verbeugte sich leicht und höflich. Lisa verbeugte sich
               nun auch und sagte: "Sie können gerne auch Lisa und Du zu mir sagen", worauf Jonahs Eltern über das
               ganze Gesicht strahlten und sagten: "Das wäre nett!"

               Jonah waren diese Floskeln nun schon fast zu viel und er fragte: "Was gibt's heute zum Essen?" und
               somit war das Eis gebrochen.

               Es gab Bratwürste mit Sauerkraut zum Abendessen. Ähnlich wie die Klein's, wohnten auch die Li's in
               einem schönen, eigenen Haus. Es war ein schöner, kleiner Bungalow. Und ähnlich wie am Tag zuvor
               schon Jonah bei den Klein's, hatte man nun auch Lisa hier angeboten, im Gästezimmer zu übernachten.
               Lisa hatte erst Bedenken, vielleicht zur Last zu fallen, aber schnell wurden die Bedenken zerstreut, da
               sie merkte, dass Hajun und Katrin beide äußerst freundliche Menschen waren. Gastfreundschaft be-
               deutete Hajun sehr viel und natürlich auch seiner Frau, noch dazu, da es sich um die Freundin ihres
               einzigen Sohnes handelte.

               Es entwickelten sich schöne Gespräche, wo man sich natürlich gegenseitig ausfragte, um sich näher
               kennenzulernen, aber doch nicht zu arg, um nicht als neugierig zu gelten. Jonathan managte alles per-
               fekt. Wenn er merkte, dass Lisa verlegen wurde, dann griff er ein, und wenn er merkte, dass seine
               Mutter trotzdem neugierige Fragen stellte, dann half er auch beim Beantworten. So wollte man wis-
               sen, wie sie sich kennengelernt haben, oder auch, wie sie ihre Jobs mögen. Als dann Lisa damit heraus-
               rückte, dass sie und Jonah gemeinsam ein Projektmanagement Office aufbauen werden, war das Aaah
               und Oooh groß. Jonah sagte dazu nur: "Wir praktizieren Teamwork wo wir nur können und sind das
               perfekte Team!" Alle lachten, es wurde ein schöner Abend.

               Silvesterböller und -raketen wurden bei den Li's keine verschossen. Mutter Katrin war im Kirchenrat
               der Stadt, outete sich außerdem als Grüne, und sagte, dass sie das Geld lieber für einen guten Zweck
               spendet, als dies zu verbrennen. Aber man hatte das Gefühl, dass es Hajun schon gejuckt hätte, die ein


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