Page 23 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Nach knapp einer halben Stunde waren alle wieder im Raum. Die Kaffeepause wurde von allen sehr
               willkommen aufgenommen. Bis jetzt war die Veranstaltung ... interessant. Bis jetzt wurde noch nie-
               mand richtig angegriffen, und bis jetzt war auch der Unterhaltungswert hoch. Wie die Unternehmens-
               berater aber ihre Maßnahmen umsetzen wollten, darüber machte sich hier und heute noch keiner
               Gedanken unter den Führungskräften. Erst mal stand noch der heutige Freitagabend und dann noch
               morgen, der Samstag, an, und dann, in einer Woche war sowieso erst mal Weihnachten und jeder
               freute sich auf seine Weihnachtsferien, die bis 8. Januar geplant waren.

               Nun ging's also weiter. Frau Gall, sowie Tony und Sebastian Sullivan, stellten sich wieder in Pose.
               Belinda Gall mit ihrem schwarzen Hosenanzug, sowie die Brüder Tony und Sebastian in ihren schwar-
               zen Anzügen, wirkten imposant. "Kleider machen Leute", so jedenfalls dachte Roland, der abseits vom
               Publikum, mit seinen Eltern, der Gesellschafterfamilie, und mit seiner Frau, der Personalchefin, saß.

               Roland sagte generell nicht viel, er liebte es eher zu beobachten. Er war ein Introvert und Melancholi-
               ker, kein Marktschreier. Obwohl er schon längst auch Geschäftsführer hätte sein können, hatte er es
               in den vergangenen Jahrzehnten immer vorgezogen, dezent im Hintergrund zu bleiben.

               Nach seinem Studium der BWL, wollte ihn sein Vater dazu bewegen, den Vorstandvorsitz der GmbH
               zu übernehmen, aber Roland winkte dankbar ab. "Nicht mein Ding", sagte er. "Wenn Du mir einen
               Gefallen tun willst, dann lass mich lieber beim Controlling oder in der Kalkulationsabteilung einsteigen
               und gib mir dort eine kleine Gruppe."

               Sein Vater nickte nur. Gerne hätte er einen guten Nachfolger gesehen, er, Maximilian Hohenstedt, 81,
               der damals, 1973, mit seiner Frau Emilia, jetzt 78, die Firma gegründet hatte, und die ersten Bauteile
               in seiner Garage fertigte, dann damit zum Kunden fuhr, um sie dann dort in den Fahrzeugen einzupas-
               sen.

               So war er, der Max Hohenstedt, also damals der Idee gefolgt, einen Geschäftsführer von Extern zu
               nehmen. Dr. Jaschke war nun schon der vierte GF innerhalb von 10 Jahren. Roland bekam, was er
               wollte. Er wurde Teamleiter der Kalkulationsabteilung, hatte noch zwei weitere Kollegen, alle in seinem
               Alter, also alle so um Mitte Vierzig, und war zunächst im Vertrieb angesiedelt. Später, als man im Un-
               ternehmen SAP einführte, wollte man die Zugehörigkeiten und die Kalkulationsgruppe ins Controlling
               beordern, man hatte das dann aber auf Wunsch der GF sein lassen. Der Grund warum Roland wahr-
               scheinlich sich für die Stelle als Kalkulator interessiert hatte war, dass er damals, schon als er BWL
               studierte, offen für die Tabellenkalkulation Excel war. Das war 1994, als damals die Version 5.0 er-
               schien. Excel hatte ab 5.0 dann auch die Programmiersprache VBA, was für Visual Basic for Applications
               stand, integriert. Es machte Roland einfach einen Riesenspaß, damit zu programmieren und auch rich-
               tig komplexe Formeln zu schreiben. Damals hatte man im Unternehmen eine alte Unix-Maschine, eine
               IBM36, die dann vom Nachfolgermodell AS400 abgelöst wurde. Damals konnte man mit der Software
               Crystal Reports, damals Version 8, und Befehlen wie, "SELECT DISTINCT" und "OUTER JOIN", einer Da-
               tenbankabfragesprache, sich Daten aus der Unix-Maschine ziehen, und diese dann über Excel weiter
               aufbereiten. Das hat Spaß gemacht, - damals.





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