Page 91 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Dann fuhr Lisa fort: "Wir waren 2 Jahre zusammen, wir gingen in die gleiche Schule, wir hatten viele
Freunde. Aber dann fand ich 'raus, dass er mit meiner besten Freundin geschlafen hat", und jetzt
schluckte sie. "Und Manuela, meine beste Freundin, - ehemalige beste Freundin ...", korrigierte sie sich
nun, "... ist nun sogar von ihm schwanger."
Es folgte eine Pause von ein, zwei Minuten, die endlos zu sein schien. Jonathan sagte immer noch
nichts. Noch immer war er geschockt. Dann fuhr Lisa fort: "Manuela arbeitete sogar mit mir in der
gleichen Abteilung, in der gleichen Firma. Ich musste da weg!"
Jetzt nickte Jonathan verstehend. Lisa tat ihm unendlich leid. Er handelte nun spontan. Nahm seinen
Arm und legte ihn um Lisa herum. Die fürsorgliche Geste überraschte Lisa, doch sie wehrt nicht ab.
Nach einer kurzen Weile räusperte sie sich und sagte: "Wir sollten unsere Teller aufräumen" und stand
auf. Dem folgte natürlich Jonathan auch und so standen beide auf, nahmen ihre gebrauchten Teller
und liefen langsam rüber zum Buffet, wo in einer Nische das benutze Geschirr platziert werden konnte.
Erst stellte Jonathan seinen Teller und sein Besteck ab, dann drehte es sich zu Lisa um und fragte, ob
er auch ihres haben könnte. Er zeigte Manieren. Nachdem das Geschirr nun weg war und beide ziem-
lich verloren dastanden, fasste sich Jonathan ein Herz und fragte zaghaft: "Wollen wir tanzen?"
"Gerne" sagte sie, und lächelte.
Er nahm sie an der Hand und geleitete sie rüber zur Tanzfläche.
"Die Goodies" spielten gerade "Massachusetts" von den Bee Gees und so nahm er ihre Hand und legte
den anderen Arm um ihren Rücken. Lisa zuckte etwas zusammen, als sie seine Berührung spürte. Ähn-
lich ging es auch Jonathan. Er fühlte sich happy, irgendwie sorglos. Sein erster Tag im Projekt als Bera-
ter, seine erste Weihnachtsfeier bei einem wichtigen Kunden, sein erstes Erlebnis mit Lisa. Was wollte
er mehr?
Sie tanzten noch drei oder vier Lieder und Lisa fühlte, wie harmonisch ihre Schritte miteinander waren.
Das hatte sie nicht erwartet. Jonathan tauchte heute Mittag aus dem Nichts auf und sprang mitten in
ihr Leben. Jetzt tanzte sie sogar mit ihm. Und noch viel wichtiger, sie hatte sogar so viel Vertrauen in
ihm, dass sie ihm sogar sehr persönliche Dinge, wie das mit ihrem Freund und ihrer Freundin, anver-
traute.
Als sie merkte, wie Jonathan in seinem schwarzen Anzug schwitzte, hatte sie Mitleid mit ihm. So schlug
sie vor: "Wollen wir uns nicht setzen und was Kühles trinken?"
Jonathan nickte. Sie gingen beide von der Tanzfläche, nicht richtig realisierend, dass um ihnen herum
viele Menschen waren. So gingen sie wieder zu dem Tisch, wo sie schon vor einer halben Stunde ge-
gessen hatten. Jonathan rutschte ihr den Stuhl zurecht, so dass sich Lisa bequem hinsetzen konnte.
Dann legte er sein Jackett ab, hängte es über die Stuhllehne eines freien Stuhls, um sich danach auf
einen anderen Stuhl plumpsen zu lassen. Er strahlte über das ganze Gesicht. Sein jugendliches, glattes
Gesicht, glänzte über und über. Lisa merkt dies und lächelte entzückt zurück. Dann fragte Jonathan,
was sie zu trinken möchte. "Eine Limo, oder irgendwas Kühles, aber bitte keinen Alkohol", war ihre
Antwort. Er nickte. Dann stand er auf und sagte: "Bin gleich zurück.", und machte sich auf dem Weg
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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

