Page 92 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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zur Theke. An der langgezogenen Theke suchte er nach einem freien Platz, wo er sich drüber beugen
und was bestellen konnte. Interessanterweise, saß aber genau an der Stelle eine Frau, so um die Vier-
zig, und als er bestellen wollte, da sprach ihn diese Frau an: "Hallo, ja wen haben wir denn da?". Es war
Belinda Gall, die da mit einer männlichen Begleitung saß. Die Begleitung war ein Schwarzer und soweit
Jonathan es mitbekommen hatte, redeten die beiden in Englisch. "Hi, äh, hallo, Frau Gall", sagte er
förmlich. Er wusste nicht mehr, ob er Frau Gall nun förmlich mit Sie oder mit ihren Vornamen anspre-
chen sollte. Frau Gall machte ein fröhliches Gesicht und sagte: "Nah, sind wir jetzt wieder per Sie?",
dabei lachte sie.
"Natürlich nicht", mehr aber wusste er nicht zu sagen, genau genommen, hatte er sogar ihren Vorna-
men vergessen; - wie peinlich. Jedenfalls war es ihm peinlich, während ihr aber dies alles sehr zu amü-
sieren schien. Ihr Begleiter schaute fragend. Belinda Gall grinste: "Joe ...", sagte Sie zu Herrn Erhardt,
dem Vertriebsleiter, "... das ist mein neuer Kollege Jonathan Li. Jonathan, this is Joe Erhardt, the King
of Sales at TEA", und lachte. Sie merkte wahrscheinlich gar nicht, dass Jonathan rot wurde. Jonathan
gab Joe Erhardt kurz die Hand und sagte: "Nice to meet you, Sir!", und war stolz auf sein spontanes
Englisch. Belinda fragte nun: "And? Jonah, how are you doing? Hope you don't feel lonely." Das brachte
Jonathan wieder in die Normalität zurück und er fing sich wieder. "Oh no, ma'am, not at all, in contrary,
I think I made tonight the catch of my life!" Belinda war überrascht. Überrascht von der Schlagfertigkeit
ihres neuen jungen Kollegen, aber auch von seinem Englisch. Scheinbar hatte sie ihn auch hier unter-
schätzt. Jetzt mischte sich auch Joe Erhardt mit ins Gespräch: "Hey, amazing, I should ask you for your
advise", dabei lachte er über die Zweideutigkeit seiner Worte. Meinte Joe er sollte Jonathan nach Rat
fragen, wie er vielleicht Belinda "catchen" kann? Nun erinnerte sich Jonathan an Lisa und dass er ei-
gentlich keine Zeit für lange Konversationen hatte. So sagte er einfach kurzerhand: "Guys, I'm sorry,
but I am a bit in a rush, you know, my catch is waiting!" und dabei lachte er über das ganze Gesicht.
Die Antwort von Belinda und von Joe war nun nur ein langgezogenes "Oooh!", gefolgt von einer Geste
die bedeutete, "Dann mach, los!". Jonathan bestellte schnell noch seine beiden Coca-Colas, die hübsch
mit einem Sonnenschirm und Eiswürfeln dekoriert waren. Dann verschwand er wieder genauso
schnell, wie er auch gekommen war.
Lisa saß glücklicherweise immer noch auf ihrem Stuhl und war nicht weggelaufen. Das war Jonathans
größte Sorge gewesen. Er präsentierte stolz ihr Coca-Cola und sagte: "Bitte schön, ich hoffe das passt."
Lisa sah ihn aus sitzender Position an, Jonathan stand dabei noch. "Sie sieht so süß aus", dachte Jo-
nathan. Dann endlich setzte er sich. "Buh ...", seufzte er, "... endlich sitz ich". Lisa lächelte.
Nachdem sich beide erfrischt hatten, stiegen beide in eine Art Fragerunde ein. Jonathan fragte, wie sie
Weihnachten verbringen wird und wann sie wieder zurück in München ist. Lisa wollte das Gleiche wis-
sen. Jonathan fragte, wie sie zur Berufswahl "Konstrukteur" kam und sie korrigierte ihn und sagte,
"Product Designer", und lächelte dabei. Lisa erzählte, wie's damals im Praktikum durch die Schule war
und dass sie von den technischen und interessant aussehenden CAD-Konstruktionen auf den großen
Bildschirmen fasziniert war.
"Und bei Dir?", fragte sie und schaute neugierig.
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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

