Page 137 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!

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ungefähr 80 davon sind Angestellte. Brauchen wir denn nun 80 Lizenzen für all die Kollegen? Das wären
dann doch 17 EUR / Monat x 80 Lizenzen, ..." jetzt nahm sie einen kleinen Taschenrechner aus der
Tasche und sagte dann, " ... das wären ja 1360 EUR pro Monat". Jonathan winkte ab. Nein, so viele
Lizenzen brauchen wir garantiert nicht. Man muss nämlich wissen, dass viele Kollegen nur Einträge im
Projektplan machen müssen, wenn sie eine Aufgabe erledigt haben. Oder einfach nur einen für sie
programmierten Report aufrufen müssen, um zu sehen, was sie denn noch für offene Aufgaben in
ihren Projekten haben. Dafür brauchen die keine Lizenz. "Aha", sagte dann Frau Su, "Das steht aber so
nicht hier auf der Seite mit den Preisen."

"Das steht da, ...", sagte Jonathan, "... aber die meisten begreifen es nicht, da die Programmierer der
Seite zum einen gar nicht wollen, dass man das begreift, denn wenn das jemanden nicht klar ist, dann
kauft er halt doch einfach mehr Lizenzen, und davon lebt ja diese Softwarefirma. Das andere ist, dass
man das schon irgendwo hingeschrieben hat, man nennt das dann "Bearbeiter", aber ein Laie, der das
hier liest, der weiß sicher erst mal nicht, was ein "Bearbeiter" ist und was der für Rechte hat."

"Also, wie viel Lizenzen brauchen wir?", fragte jetzt wieder Frau Su ungeduldig. Jonathan hatte den
Eindruck, dass sie trotzdem nicht begriffen hatte, was eine Lizenz ausmacht und was "Bearbeiter" brau-
chen. Er seufzte und sagte dann mehr zu sich und Lisa: "Also, eine Lizenz für mich, da ich die Projekt-
vorlage erstellen will, dann eine Lizenz für Dich, Lisa, da auch Du Projektpläne, Vorlagen, Reports und
Dashboards erstellen musst. Dann zwei weitere Lizenzen für ... - ja für wen denn? Eigentlich brauchen
wir nicht mehr." Nun meldete sich Josef Niederstetter zu Wort: "Und die Projektleiter? Wir haben Sie-
ben. Von denen braucht doch auch jeder eine Lizenz."

"Nicht unbedingt", sagte Jonathan. Er verriet aber noch nicht, dass das O-PMO die Projektleiter kom-
plett ersetzen sollte. Und wenn er hier etwas sagen würde, dann würde das nur Unruhe bei den Pro-
jektleitern und im Unternehmen verbreiten. Die Folge wäre dann wohl, dass sich die guten Projektlei-
ter woanders was suchen, und die Übriggebliebenen, bzw. die Schlechten, dann hier sitzen bleiben.

Also sagte Jonathan: "Ich denke, dass wir erst mal nur fünf Lizenzen kaufen. 17 x 5 sind 85 EUR/Monat,
und das ist dann ein vernünftiger Preis, den sich auch eine mittelständische Firma wie TEA leisten kann,
und aufstocken geht ja immer und leicht."

Nun meldete sich Frau Su, die Einkaufsleiterin wieder: "Jetzt müsst ihr noch einen Investantrag schrei-
ben und wenn der genehmigt ist, dann brauch ich eine BANF, eine Bedarfsanforderung. Die brauch ich
dann von euch auch gleich in SAP, damit wir die BANF dann in eine Bestellung umwandeln."

Die Reaktion von Jonathan war: "Wie lange dauert das?"

Antwort von Frau Su: "Der Investantrag muss erst mal genehmigt werden, da brauchen Sie wenigstens
die Unterschriften vom Controlling, von mir, und von der Geschäftsleitung. Dann brauchen Sie eine
Wirtschaftlichkeitsrechnung und eine Begründung, warum Sie keine drei Angebote eingeholt haben.
Das wiederum braucht einen sog. Bid Exception Request, eine Ausnahmegenehmigung, bei der Sie dann
Unterschriften, u.a. auch von den drei Werksleitern hier aus München, sowie aus Tschechien und Un-
garn brauchen."

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