Page 72 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!

Jahr sogar noch 8 Projektleiter, aber Herr Beurer, der damals das Projekt das von der Rückrufaktion
betroffen war betreute, ist damals kurzfristig in die Ersatzteilbetreuung gewechselt, richtig?"

Roland Hohenstedt nickte kurz.

Dann fuhr Tony fort: "Wir haben diese Tabelle von ihrer Frau kurzfristig erstellen lassen, zumindest die
Daten, die wir nicht aus den Personalakten wussten. Der Grund, warum ich hier so ausschweifend auch
über die Anzahl der Projekte und die Anzahl der Projektleiter spreche, hat auch noch einen anderen
Grund. Das war überhaupt der Grund, warum wir diese Tabelle hier präpariert haben", wobei er aber
nicht sagte, was er für einen Grund meinte.

Wieder nickte Roland und sein Vater schaute skeptisch. Maximilian Hohenstedt hatte sich schon vor
vielen Jahren aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, aber er verstand natürlich schon genau, was
denn die Unternehmensberatung hier aufgezeigt hatte.

Dann ging's mit Tony weiter. Er sagte: "Der Job eines Projektleiters ist sehr vielfältig. Eigentlich muss er
von jedem Fachgebiet immer viel wissen. Egal ob Kostenthemen und Finance, ob technischer Natur
bezüglich Bauteilkonstruktion, oder Logistik. Beim Kunden wird er immer von deren Fachabteilungen
angesprochen und man erwartet, dass er erst mal eine fundierte Aussage machen kann. Außerdem
muss er willensstark sein, darf keine Angst haben, darf sich nicht über- aber auch nicht unterschätzen,
hence, äh, kurzum, er muss sein Projekt, bzw. seine Projekte, managen. Das muss aber einen auch lie-
gen. Es geht also nicht nur um das Können und Wissen, sondern auch um die Mentalität. Und jetzt
möchte ich zum Punkt kommen. Wir glauben, dass wir jemanden aus ihren Projektleiterpool kennen,
der all diese Voraussetzungen hat."

Jetzt übernahm wieder Frau Gall: "Ja, wir glauben, dass Herr Fedder ein potentieller Kandidat für die
Stelle der Geschäftsführung wäre. Unsere Frage ist nun an Sie, ob wir Sie nicht damit überfordern, das
wir jemanden vorzuschlagen, der nicht bereits Erfahrung in der Geschäftsleitung in einem anderen Un-
ternehmen gesammelt hat, - oder einen Doktor-Titel hat."

Die Reaktion vom alten Senior-Chef war: "Wer glaubt, dass ein Geschäftsführer Geschäfte führt, der
glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet!" Das war natürlich ein dicker Seitenhieb auf den
damaligen Doktor, - Herrn Dr. Jaschke, - und es war klar, dass sich Maximilian Hohenstedt immer noch
sehr über ihn ärgerte.

Frau Gall fuhr nun fort: "Wir haben uns gestern noch mal mit den Projektleitern getroffen, unter dem
Vorwand, dass wir noch mal über die Notwendigkeit eines Projektstrukturplans, sprich einer vernünfti-
gen Projektvorlage, uns unterhalten wollen. Dies war aber mehr dem Verlangen geschuldet, dass wir
uns einfach noch mal Herrn Fedder ansehen wollten."

Jetzt ergriff Sebastian Sullivan das Wort. "Ja, wir haben uns zu Dritt noch mal ein Bild gemacht. Die
Kollegen dort im PM sind ja alle ziemlich unterschiedlich. Natürlich haben wir Herrn Fedder nicht mer-
ken lassen, dass wir ihn beobachten. Wir haben mal in der Runde einige kleine Aufgaben verteilt und
dabei auch etwas Termindruck aufgebaut, da wir wissen wollen, wie die Kollegen auch unter Stress
reagieren. Die Aufgabe die wir allen 7 genannt haben war, dass Sie uns eine Liste bis Mittwochabend

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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020