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Kapitel 23



               Dienstag, 9. Januar: Wie geplant, traf man sich um 10 Uhr mit Roland Hohenstedt. Erst wurden noch
               Neujahrswünsche ausgetauscht, dann ging's los. Oder besser gesagt, ging's erst mal mit einem Update
               durch Roland Hohenstedt los, dass Sebastian Sullivan ab und an auch ergänzte. Zunächst richtete er
               schöne Grüße von Mister Benjamin Sullivan aus. Dann berichtete er über die Woche, wo Ben und seine
               Lebensgefährtin bei Ute und ihn zu Gast waren. Er erwähnte auch das Treffen mit seinem Vater in der
               Villa in Bogenhausen. Das Highlight war dann natürlich das Announcement von Ben an Silvester, bzw.
               Neujahr. Er erzählte, dass sich Ben entschieden hat, Julie zu heiraten. Dass Ben über kurz oder lang
               nun kürzertreten wolle, das aber noch mit seinen beiden Neffen natürlich noch separat besprechen
               will, und das Ben und Julie ihn als Trauzeuge nehmen möchten, denn am 4. Juli, dem US-Nationalfei-
               ertag, soll geheiratet werden. Diese Erzählung dauerte fast eine Viertelstunde und war eine gute Ein-
               stimmung, denn nun war auch schon wieder das Eis gebrochen, bevor man sich mit mehr heiklen The-
               men beschäftigen wollte.

               Belinda Gall übernahm nun wieder das Wort. Nach all den Formalitäten, Pleasantries und Small Talk,
               war sie es nun wieder, die die Zügel übernahm. So sagte sie: "Herr Hohenstedt, wie Sie wissen, befinden
               wir uns nun in Phase 2 unseres Projekts PROMA. Phase 2 bedeutet, dass wir Lösungen definieren müs-
               sen. Meine Kollegen und ich hatten gestern Nachmittag bereits eine interne Besprechung in unserem
               Büro in Taufkirchen. Wir sprachen dort über zwei Punkte: a) Wir brauchen bei Ihnen einen festen und
               möglichst stets verfügbaren Ansprechpartner. Sie wären dafür der ideale Kandidat, aber wir glauben
               auch, dass sie bereits mit ihrem Tagesgeschäft zu 100 % gebunden sind."

               Roland nickte, wusste aber nicht, was er sagen sollte.

               Belinda Gall fuhr fort: "Wir haben auch eine Lösung gefunden, wahrscheinlich überraschend für alle,
               aber wahrscheinlich auch überraschend gut."

               "Da bin ich aber gespannt. Falls Sie vielleicht an meinen Vater denken, dann muss ich Sie leider enttäu-
               schen, der sagt selbst, dass er zu alt ist und außerdem hat er daheim noch meine Mutter und mit ihr
               braucht er wohl mehr Nerven, als wir uns denken können." (Roland Hohenstedt)

               "Nein, ihren Vater haben wir nicht in Betracht gezogen. Wir wissen, dass Herr Hohenstedt Senior zwar
               gerne noch informiert werden möchte, aber die eigentlichen Themen abzuarbeiten, dafür hat er wohl
               echt den Nerv nicht mehr dazu." (Belinda Gall)

               "Dann sagen Sie jetzt bloß nicht, Sie haben sich Christian Fedder auserkoren, und wir sollen lieber extern
               nach einem Geschäftsführer suchen?" (Roland Hohenstedt)


               "Nein, auch das nicht, obwohl es wohl eine sehr gute Option gewesen wäre." (Belinda Gall)

               "Nah, dann bin ich aber gespannt!" (Roland Hohenstedt)

               "Herrn Niederstetter." (Belinda Gall)



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