Page 42 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Worauf Roland Hohenstedt dazu feststellte: "Das ist genau das Problem an dem wir kranken. Wenn es
               darum geht Leute einzustellen, da drängeln sich die Vorgesetzten und kommen sich bei den Einstel-
               lungsgesprächen wichtig vor, wenn es dann aber drum geht, sich von Leuten zu trennen, dann drückt
               sich jeder. Ich habe den Eindruck, dass bei einer solchen Angelegenheit, jeder nur noch nach der pas-
               senden Ausrede sucht."

               Herr Niederstetter ließ sich aber nicht aus seiner stoischen Ruhe bringen: "In dem Zusammenhang
               kann ich auch noch sagen, - oder soll ich besser sagen, "klagen", dass alles auf den Schultern der Pro-
               jektleiter abgewälzt wird. Bestes Beispiel war wohl, dass Hans Niedner mir berichtet hat, dass er auf
               dem Klo, vom Einkauf, - Name sag ich jetzt nicht, - also, am Pissoir, angesprochen wurde. Ihm wurde
               da kurz gesagt, dass er sich darauf einstellen kann, dass die dringend erwartete Lieferung von Bauteil-
               komponenten der Drehspinns XB44, sich um ganze 3 Wochen verzögern wird."

               Nun hörte man verhaltenes Lachen im Raum. Das machte Roland Hohenstedt aber wütend. Er rollte
               mit seinem Rollstuhl in die Mitte des Raums, schaute sich um, und sagte dann: "Wenn sich hier im
               Unternehmen nicht schleunigst etwas ändert, dann haben wir bald kein Unternehmen mehr!"

               Die Reaktion darauf war jetzt betretenes Schweigen. Nun trat Tony Sullivan vor, um die Spannung zu
               mildern und sagte: "Nah, - fragen wir mal wieder in die Runde. Was ist denn da schiefgelaufen, auf
               dem Klo, mein ich?". Keiner sagte etwas. Dann sagte Tony. "Schiefgelaufen ist da, dass der Kollege aus
               dem Einkauf, das wohl erst an seinen Fachvorgesetzten hätte eskalieren müssen. Erst wenn alle Mög-
               lichkeiten, beispielsweise den Lieferanten herbestellen, den Vorgesetzten des Lieferantensachbearbei-
               ters attackieren, und ähnliches, ausgeschöpft sind, dann kann man dies auch dem Projektleiter melden.
               Was wir hier aber auch grundsätzlich festgestellt haben, ist, dass der Projektleiter zwar für "alles zu-
               ständig" ist, aber keinerlei Kompetenzen hat. Kompetenzen finden sich nur auf dem Papier der VA, aber
               weisungsberechtigt, sprich direkt unterstellt ist eine Person aus der Fachabteilung dem Projektleiter in
               keinster Art und Weise." Und Roland fügte, immer noch sehr erregt, hinzu: "Projektleiter sind so gese-
               hen, echt arme Hunde."

               Nun war es wieder an der Zeit für Frau Gall vorzutreten und die Diskussion, in dem Fall die fast schon
               eskalierende Diskussion, zu beenden. "Meine Damen und Herren, wir stellen also fest, dass wir auch
               diesen Punkt mit big bold letters, hier auf unsere Liste mit aufnehmen müssen. Ich denke, dass dieser
               Punkt wohl eine Prio A verdient. Wir werden darüber nachdenken, wie wir dieses Problem lösen kön-
               nen."

                      Punkt 1: Detaillierter Projektstrukturplan
                      Punkt 2: Ständiges Lessons-Learned
                      Punkt 3: Verantwortlichkeiten nicht bekannt
                      Punkt 4: Keine Akzeptanz eines Projektplans
                      Punkt 5: Statische/Dynamische Mitarbeiterbeurteilung
                      Punkt 6: Home Office kontrolliert einsetzen
                      Punkt 7: Zu viele Meetings, ggf. durch 15 min. Daily Scrum ersetzen
                      Punkt 8: Änderungsmanagement einführen

                      Punkt 9: Projektleiter Psychische Belastung / Prio A



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