Page 166 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!

Kapitel 35

Noch am gleichen Freitag, nur eben Nachmittag, wurde mit Christian Fedder gesprochen. Es bot sich
an, da der Senior-Chef nun in der Firma war. Mit dabei waren natürlich Frau Fröhlich, die ja Interims-
weise die Geschäfte führte, sowie eben Herr Hohenstedt Senior, Herr Roland Hohenstedt, Frau Ute
Hohenstedt, und die drei Unternehmensberater.

Das Gespräch begann Roland Hohenstedt. Er begrüßte alle kurz, hielt sich aber nicht lange mit Floskeln
auf und kam auch gleich zum Punkt: "Herr Fedder, - Christian, - sicher wunderst Du dich über diese
Einladung. Du bist der Erste, mit dem wir heute das eben angesprochene Gespräch führen wollen."

Die Antwort von Herrn Fedder war: "Ich hoffe, ich habe nichts falsch gemacht!" und dabei lachte er.

"Nein, im Gegenteil", sagte Roland Hohenstedt. Dann fuhr er fort. "Wie Du ja unschwer siehst, befinden
wir uns gerade in einem großen Umbruch. Wir hatten im September diese Rückrufaktion, dann haben
wir Sullivan Consulting hier ins Haus geholt, da wir der Meinung waren ...", und dabei schaute er nun
auf seinen Vater, "... dass wir hier in der Firma generell Sachen ändern müssen. Es war also nicht nur
die Rückrufaktion, die uns veranlasste das zu tun, sondern das Ganze. Aber lange Rede, kurzer Sinn. Wir
sind mit deiner Arbeit als Projektleiter sehr zufrieden. Für mich bist Du ein Macher, ein Leistungsträger
und nicht nur ein Mitläufer. Wir haben uns, wie wir hier sitzen, Gedanken gemacht, wie wir die vakante
Position des Geschäftsführers neu besetzen könnten. Frau Fröhlich hat bereits dankend abgelehnt ...",
und Roland schaute zu ihr nun rüber, worauf sie abwehrend beide Hände hob. "... und wir brauchen
auch einen anderen Typ, als dies Dr. Jaschke war. Wir brauchen jemanden, der mit gesundem Men-
schenverstand und mit Herz, Dinge angeht und auch zu Ende führt. Sullivan Consulting wird nicht immer
hier sein. Sie werden uns helfen, neue Strukturen zu schaffen. Sie sind die Kraft, die uns wie eine Seil-
winde, ein Segelflugzeug, in die Höhe zieht, aber nach dem Ausklinken des Seils, dann alleine segeln
lässt. Aus dem Grund fragen wir Dich hier ganz offiziell, ob Du dir vorstellen könntest, die Position des
Geschäftsführers zu übernehmen?"

"Roland, - meine Damen und Herren, - was soll ich sagen? Ich bin mehr als angenehm überrascht, vie-
len, herzlichen Dank! Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass man mir das anträgt", dann machte er
eine kurze Pause und man sah, dass seine Gedanken Flip-Flop spielten, und so sagte er: "Und wer macht
dann meine Projekte?" (Christian Fedder)

Roland winkte ab und Belinda mischte sich nun ein. "Machen Sie sich mal keine Sorgen, um ihre Pro-
jekte, um die kümmern wir uns schon", sagte sie. Und fügte hinzu: "Wie Sie ja schon gehört haben, sind
wir dabei, ein Projektmanagement Office, ein sog. PMO, aufzubauen. Das macht vorrangig unser Kol-
lege Herr Jonathan Li. Er wird unterstützt von unseren Smartsheet-Kollegen aus Boston. Wir sind davon
überzeugt, dass ein solches PMO eine gute Lösung für TEA darstellt. Das PMO wird ein Operatives sein,
das heißt, dass das PMO für alle Projekte verantwortlich ist und die volle Steuerung hat. Dies ist ein
wesentlicher Punkt, den "herkömmliche"...", und hier machte Belinda Gall zwei Gänsefüßchen mit ih-
ren Fingern, "... PMO's nicht haben. Die meisten machen den gravierenden Fehler, ein PMO zu

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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020