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Kapitel 59 - Änderungsmanagement



               "Änderungsmanagement ...", sagte Sebastian Sullivan zu Lisa, "... ist ein sehr dehnbarer Begriff. Wir
               waren mal bei einem Kunden, der hat gemeint, dass wenn man eine Produktion verlagert, zum Beispiel
               von einem Produktionswerk in ein anderes, dass das dann generell Änderungsmanagement ist. Wieder
               andere sind der Ansicht, dass wenn man im Unternehmen etwas ändert, zum Beispiel, dass man eine
               neue Software einführt, oder etwas umstrukturiert, dass das dann Änderungsmanagement ist. Auch
               das ist falsch. Eine Verlagerung ist eine Verlagerung, und das andere wäre vielleicht ein Upgrade, oder
               vielleicht sogar Innovationsmanagement, aber kein Änderungsmanagement. Und eine Umstrukturie-
               rung, wie das gerade von uns hier bei TEA gemacht wird, das ist auch kein Änderungsmanagement".


               "Was ist es denn dann?", fragte Lisa. Darauf antwortet Sebastian: "Ihr habt euch ja die letzten Tage die
               Phase 1, die Angebotsphase, schon angesehen", sagte Sebastian, "... stimmt's?"

               "Ja. Und?" (Lisa)

               "Da hat's doch ein Angebot gegeben, und dann, nach vielleicht ein, zwei, Schleifen, dann die Bestel-
               lung." (Sebastian)

               "Ja, das stimmt! Aber?" (Lisa)

               "Nichts aber. Und ich bin sicher, dass in der Vorlage auch ein Punkt mit "Scope Creep" und noch ein
               weiterer, mit "Daten Freeze", drin war, richtig?" (Sebastian)

               "Stimmt auch. Aber sag schon, was ist denn nun Änderungsmanagement?" (Lisa)

               Und jetzt mischte sich auch Tony mit ein und erklärte ihr, nach einem kurzen Blick zu seinem Bruder:
               "Das was wir angeboten haben und der Kunde in der Bestellung bestätigt hat, das ist nun unsere Base-
               line. Das ist der Stand Null. Oder besser gesagt, unsere Kalkulation dazu, das ist der Stand Null. Alles
               was sich von nun an, an der Kalkulation ändert, egal ob von Intern oder von Extern verursacht, das ist
               eine Änderung. Oder, wenn man ein anderes Wort für Änderungsmanagement verwenden wollte, dann
               wäre "Abweichungsmanagement" wohl am treffendsten, oder noch präziser: "Abweichungsprüfung
               unserer Produktkalkulation".

               "Und die Schleifen nach dem Angebot, wo der Kunde noch diskutiert und verhandelt, bevor er bestellt?"
               (Lisa)

               "Das ist kein Änderungsmanagement, da wir immer wieder mit einer neu bewerteten Version anbieten.
               Erst die letztgültige Angebotsversion, die letztgültige Bestellung, die letztgültige Kalkulation, das ist die
               Null-Linie." (Sebastian)

               "Ach, deshalb gibt es also die zwei Phasen, Angebotsphase und die Projektphase?" (Lisa)

               "Korrekt. Und ab Start der Phase 2, sprich, der Projektphase, müssen wir nun Buch führen, wo es wann
               und welche Änderungen es gibt. Das ist, was wir nun von Dir wollen. Dass Du uns hilfst, in Smartsheet
               ein Blatt anzulegen, wo wir dort alle Änderungen tracken." (Tony)

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                                © Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020
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