Page 306 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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"Das ist einfach, legen wir los." (Lisa)

               "Lass mich bitte schnell noch was hinzufügen. Die Meisten glauben, dass Änderungen nur Änderungen
               sind, die der Kunde möchte. Zum Beispiel, dass beim Bauteil etwas länger wird, dass eine Bohrung noch
               mit dazu kommt, oder so ähnlich. Das ist aber zu kurz gedacht. Ich glaube, dass die meisten Änderungen
               intern verursacht werden. Zum Beispiel längere Maschinenlaufzeiten, höheres Gewicht des Metallkör-
               pers, da ursprünglich weniger angenommen, und, und, und", sagte Sebastian.

               "Okay, verstanden", antwortete Lisa.

               Dann fügte Sebastian trotzdem noch was hinzu: "Ach ja, und die Meisten glauben, dass Änderungen
               nur technischer Natur sind, wie eben schon gesagt, Bauteil 1 mm länger, Bohrung hinzu, und so weiter.
               Aber auch das ist nicht ausschließlich eine Änderung. Eine signifikante Veränderung der Stückzahl, die
               sich herausstellt, die aber so nicht angeboten und kalkuliert war, - auch das ist eine Änderung."

               Lisa nickte, sie war nun überzeugt, dass sie verstanden hatte, auf was es ankam. Und so machte sie
               sich daran, ein Sheet aufzubauen, mit Feldern, allen voran die erste Spalte, die man später in Smarts-
               heet mit einem Plus- und Minus-Zeichen Auf- und Zuklappen konnte, und die sich Primärspalte nannte.
               In diese Spalte sollte die Änderungsnummer fortlaufend erfasst werden. Den Umlaut "Ä" wollte sie
               vermeiden, und so schrieb sie: "CR" für "Change Request", also "Änderungsantrag", auf Englisch. Lisa
               fügte noch weitere Spalten ein, dabei unterschied sie zwischen "Stammdaten" und "Bewegungsda-
               ten". Dies war nicht Smartsheet-spezifisch, sondern war bestens bekannt aus Datenbanken, so jeden-
               falls hatte es ihr schon mal Jonathan erklärt. So jedenfalls hatte man dann auch schon mal eine Struk-
               tur, die man weiter verfeinern konnte. Jedenfalls sollte das IT-Tool bald fertig sein und zur Verfügung
               stehen. Aber auch hier erinnerte sie sich noch daran, was ihr Jonah erzählt hatte, dass man nicht glau-
               ben darf, dass ein IT-Tool ein Problem löst. Nein, da waren noch zwei weitere, wichtige Faktoren not-
               wendig, nämlich der "Prozess" und die "Kultur", sprich, wie etwas gelebt wurde. Für heute war Lisa
               erst mal nur mit dem IT-Tool beschäftigt, mit der automatisch zu vergebenen CR-Nummer, mit den
               Stati: "erfasst, angeboten, genehmigt, abgelehnt, bestellt ..." und was sonst noch alles in Bezug auf die
               Änderung relevant war.


               Einmal rief sie kurzerhand Jason Franklin in Boston über MS-Teams an, da sie sich über eine Formel
               nicht ganz im Klaren war, außerdem wollte sie fragen, ob vielleicht Sullivan Consulting eine eigene
               spezifische Datenbank in Smartsheet schon entwickelt hatte, in der Change Management getrackt
               wurde, und die man vielleicht bei TEA übernehmen konnte. Jason war zwar Programmierer, hatte
               große Erfahrung in Projektmanagement, da er vorher, in Tuscaloosa, Alabama, bei einem großen Au-
               tomobilhersteller als Projektleiter gearbeitet hatte.

               Lisa redete mit ihm und Jason sagte: "Okay."


               Lisa war sehr zufrieden. Sie erzählte das später Jonathan und dachte, dass er sie nun lobt und sich
               freut, aber das Gegenteil war der Fall.

               Er lachte und sagte: "Und er hat tatsächlich okay gesagt?".

               "Ja, absolut, er hat okay gesagt", antwortete Lisa, nun schon etwas enttäuscht.

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                                © Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020
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