Page 346 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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4)  Sebastian kam dann wieder an die Reihe. Er erzählte: "Während der Weihnachtsferien wollte
                      ich im Keller das Ventil meines Fahrrads austauschen, das da schon seit Sommer platt steht.
                      Ging nicht. Das Ersatzventil passte einfach nicht, da ungefähr einen Millimeter zu groß. Ich
                      habe da bei der Firma die diese Dinger herstellt angerufen, obwohl ich wusste, dass das nichts
                      bringt, und man erzählte mir dort einen völligen Blödsinn, den sie "Alleinstellungsmerkmal"
                      nannten. Schönes Wort für einen schönen Käse." Dann aber fügte er hinzu: "Als Alleinstellungs-
                      merkmal  wird  im Marketing  und  in  der  Verkaufspsychologie  das  herausragende  Leistungs-
                      merkmal bezeichnet, durch das sich ein Produkt oder eine Dienstleistung deutlich vom Wettbe-
                      werber abhebt. Das mit dem Ventil war aber eher ein Rohrkrepierer, denn das war sicher kein
                      herausragendes Leistungsmerkmal, sondern ein herausragendes Shit-Merkmal."

                   5)  Dann war Belinda wieder dran: "Zeit kann man sich nicht kaufen. Time can not be retrieved.
                      Und da stellt sich für mich sofort die Frage: Wie mit Zeitdieben umgehen? Und dabei meine ich
                      nicht nur die Selbstorganisation, z.B. bei Meetings überziehen, zu spät kommen, endlose Tele-
                      fonate, ... nein, da meine ich wirklich auch Personen, die einen die Zeit stehlen, mit ewigen
                      Gelabere und Rumgezicke."

                      "Aaah ...", durchfuhr es hier Jonathan, "... deshalb ist die Frau immer so knapp angebunden,
                      was fast schon sehr unhöflich wirkt", aber natürlich wagte er das nicht einmal leise vor sich hin
                      zu flüstern.

                   6)  Tony Sullivan kam nun wieder an die Reihe. Bislang hatten Roland, Jonathan und Josef nur
                      genickt und kein Wort gesagt. "Nichts sagen, gilt als Zustimmung", dachte Jonah, und hier
                      schien es auch tatsächlich so zu sein. Nun kam aber Tony mit seinem nächsten Punkt zum Zug
                      und las laut vom Bildschirm ab: "Auch die Kommunikationswege wurden in den letzten Wochen
                      analysiert. Der Projektleiter hat bislang einmal monatlich in einem sog. Steering Committee,
                      an die Geschäftsleitung berichtet. Die Projektleiter sahen dies eher als "Antreten und Rechtfer-
                      tigen" und weniger als "Forderungsmanagement" an. Hier sollte sich die Geschäftsleitung fra-
                      gen, ob die dort berichteten Probleme nicht an die einzelnen Leiter der Fachabteilungen adres-
                      siert werden sollten, anstatt das diese Leiter der Fachabteilungen auch noch hochtrabende Fra-
                      gen an den "armen" Projektleiter stellen." Jetzt grinste Tony und sagte: "Diese alte Geschäfts-
                      leitung, sprich, Herr Dr. Jaschke, hat sich in der Zwischenzeit aber selbst vom Schachbrett ent-
                      fernt. Kein Wunder, wenn die Projektleiter hier über psychische Probleme klagten."

                      Wobei nun aber Belinda ungeduldig rief: "Das hatten wir doch erst kürzlich angesprochen, das
                      ist doch nun wirklich schon kalter Kaffee. Weiter! Come on! Wir sollten keine Zeit vergeuden."
                      Jetzt war wieder die altbekannte Belinda durchgekommen.


                   7)  Sebastian fuhr dann fort: "Jedes Projekt sollte auch eine Kommunikationsmatrix haben. Damit
                      wird sichergestellt, wer genau mit wem spricht. Die Kommunikationsmatrix soll die drei Ebenen
                      a) Kunde, b) unser eigenes Unternehmen, c) und die Lieferanten, sprich die Supply Chain, abde-
                      cken. Wenn man sich diese Kommunikationsmatrix dann näher ansieht, dann versteht man

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