Page 348 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Projektanfrage, immer ein Go. Kapaprüfungen haben nie stattgefunden. Weder für die Produk-
                      tion, noch für die Ressourcen im Projektmanagement."

                      Auch hier meldete sich Roland Hohenstedt und fragte Jonathan: "Haben wir den Punkt in un-
                      serem PSP?". Antwort von Jonah war: "Ist drin." Und Josef Niederstetter hielt einen DIN-A4-
                      Schnellhefter in der Hand, fuhr dort mit seinem Zeigefinger auf Zeile 45, PSP-Element 1.1.18,
                      "Gate 1.1, Anfrage bearbeiten ja/nein, Freigabe und Schärfe", dann fuhr er einige Zeilen tie-
                      fer, zu PSP-Element 1.2.12, dort stand: "Kapa-Planung, a) für Serienfertigung, b) für Projekt-
                      management", das bei der Machbarkeitsanalyse mit abgefragt wurde. Josef war aber nicht so
                      dumm, das laut zu sagen, denn schließlich wurde Jonah und nicht er gefragt. So hielt Josef
                      dann Jonathan den Schnellhefter hin und der las entsprechend ab. Roland Hohenstedt
                      grinste und freute sich.

                   11) Nun war Belinda wieder am Zug. Sie las vor: "Der Bauteilverantwortliche, in der Regel also der
                      Bauteilkonstrukteur, lädt zur Machbarkeitsanalyse ein. In der Machbarkeitsanalyse soll nicht
                      nur "ja, machbar" oder "nicht machbar" oder ein schwammiges "bedingt machbar" erfolgen.
                      In der Machbarkeitsanalyse, kurz auch MBA, sollen alle Arbeitsgänge, alle Betriebsmittel, und
                      auch alles Material genannt werden. Dazu auch noch zu jedem Arbeitsgang eine Risikobewer-
                      tung, wie man erwartet, den Fertigungsprozess prozesssicher zu beherrschen."

                      Hier fügte noch Sebastian hinzu: "Noch ein wichtiger Hinweis zur Machbarkeitsanalyse, bzw.
                      zu den Teilnehmern. Unserer Meinung nach sollten dort folgende Personen teilnehmen: a) Pro-
                      duktentwickler. Dieser lädt ein. b) Prozessentwickler, c) Qualität, d) Einkauf, und e) auf jeden
                      Fall immer jemand aus der späteren Fertigung, beziehungsweise Produktion.

                      Jetzt könnte man darüber streiten, wer noch, das machen Auditoren oft gerne, damit sie eine
                      Nebenabweichung gefunden haben. Wir aber sind der Meinung, dass mehr als 5 Teilnehmer
                      den Rahmen einer effektiven Besprechung sprengen und diese sonst als Bla-Bla-Veranstaltung
                      verkommt."
                      Darauf sagte Roland vehement: "Das stimmt, wenn jemand nur ankreuzt "Machbar", da kräht
                      beim Audit kein Hahn danach, aber wenn Du schon 5 "Hans'eln" dort sitzen hast, dann kommt
                      ein Oberschlauer und hat noch einen weiteren Kollegen gefunden, der da auch noch mir dazu
                      soll." Jetzt fühlte sich Roland richtig wohl, das merkte man, jetzt sprach er auch eine einfache
                      und Allen verständliche Sprache, die nicht geschraubt oder gefaked war. So war er von seinem
                      Vater erzogen worden, jetzt war er zurück, wo er eigentlich hinwollte.

                      Jonah wollte aber auch noch etwas hinzufügen, hob kurz die Hand, und sagte dann, ohne ge-
                      fragt zu werden: "Die Abkürzung "MBA" bedeutet natürlich "Machbarkeitsanalyse". Allerdings
                      kann man sich für "MBA" auch merken: "M-Material, B-Betriebsmittel, A-Arbeitsgänge." Alle
                      nickten anerkennend, Jonah zeigte ein zufriedenes Gesicht.

                   12) Das nächste Thema präsentierte dann wieder Sebastian. Er erklärte: "Schulungen sind notwen-
                      dig,  um  Kollegen  auf  Stand  zu  halten  und  um  diese  auch  weiterzubilden.  Hier  werden  im

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