Page 352 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Dann fuhr Tony fort: "Nur wenn er Leidensdruck hat! So zum Beispiel, wenn er seinen Namen
sieht, oder ein Fälligkeitsdatum. Auch wenn er etwas unterschreiben soll, dann spitzt er die
Ohren."
Jonah dachte nun nach. "Stimmt genau!", dachte er. Und weiter: "Allerdings gilt auch hier, was
er Lisa schon vor ein paar Wochen gesagt hatte: "Erst die Dosis macht das Gift!" Aber er sagte
das natürlich nicht laut.
19) Dann machte Sebastian weiter: "Nun ein recht technisches Thema, dass man auch nicht über-
bewerten sollte und das hier auch mehr informativ ist. Bei den Betriebsmitteln, konkret beim
Hinterspritzwerkzeug für die Deckel von Coffee Mugs, hat sich der Kunde XY die Freiheit ge-
nommen, eine besondere Freigabe, nämlich die einer sogenannten "Blank-Freigabe" zu ertei-
len, Blank-Freigabe, abgekürzt mit einem Unterstrich, was "blank" in Englisch heißt, bedeutet,
dass Werkzeuge nun bis auf die Endkontur gefräst werden dürfen, da keine Änderungen mehr
zu erwarten sind. Wenn das einer nicht weiß, wenn er also noch keine _-Freigabe von dem
Kunden XY hat und das Werkzeug schon fertig fräsen lässt, dann kann da ein ziemlicher Scha-
den entstehen."
Jetzt schaute Josef erstaunt auf und sagte laut: "Da würde mich interessieren, ob das der Hu-
bert, der Hubert Meusel weiß." Sebastians Antwort war darauf: "Das Thema hier kann man
googeln. Einfach "Blank-Freigabe" eingeben. Dann kommt man zu den Special Terms eines gro-
ßen OEM's und man kann das dann dort alles schwarz auf weiß nachlesen."
Darauf schaute Josef etwas fragend und sagte: "Diese Special Terms von diesem OEM, die sind
dann wohl diese "Kundenspezifischen Forderungen", die ...", und jetzt blätterte Josef wieder in
seinem DIN-A4-Schnellhefter, der die Ausdrucke des Projektstrukturplans enthielt, suchte dort
mit seinem Zeigefinger und freute sich total, als er den Punkt gleich in Zeile 30, als PSP-Element
1.1.10 "Mitgeltende Unterlagen (z.B. Liefervorschriften, INCO-Terms, ...)" fand. Alle im Raum
freuten sich, als sie Josef so freudig engagiert sahen.
20) Nun war es wieder mal an der Zeit, dass Tony sich meldete. Er schien der Excel-Spezialist der
drei Berater zu sein. Und er sagte: "Bei TEA wird der Budgetplan in Excel geführt, was auch i.O.
ist. Eingangs- und Ausgangsrechnungen werden dort eingetragen. Dass die Belege natürlich
später auch noch in SAP verbucht werden müssen, das ist klar. Der Punkt hier ist also kein Kri-
tikpunkt, sondern nur eine Feststellung, dass der Budgetplan auch mit einer Anwendung wie
Excel perfekt gepflegt werden kann und man da nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen muss."
Roland, der bei TEA der Excel-Freak schlechthin war, fügte hier noch hinzu: "Excel ist im Pro-
jektmanagement unser kleines, wendiges Sportflugzeug, unsere Cessna, aber in der Serienfer-
tigung, da brauchen wir ein großes Verkehrsflugzeug, um von hier in die USA zu fliegen. Mit der
Cessna, sprich mit Excel, können wir schöne Loopings fliegen, mit der großen Boeing 747, brau-
chen wir erst mal eine Weile bis wir überhaupt auf die Startbahn gerollt sind."
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© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

